Teilzeit begünstigt Vorsorgelücke bei Frauen


Frauen verdienen weniger als Männer: laut Statistik Austria erreicht das Bruttojahreseinkommen von Frauen nur 63,6 Prozent des Einkommens der Männer. Das liegt zu einem Großteil daran, dass Frauen häufig in Teilzeit arbeiten. Aber selbst wenn man die Gehälter von Vollzeitbeschäftigten betrachtet verdienen Frauen 14,3% Prozent weniger als Männer.
Beinahe die Hälfte (47,3%) der berufstätigen Frauen in Österreich arbeitet in Teilzeit. Nur 10,3% der Männer arbeitet in einem Teilzeitjob. Die hohe Teilzeitquote bei Frauen liegt nicht nur an der Kindererziehung, sondern auch an der Pflege von Angehörigen.
Aus diesem Gender Pay Gap resultiert, dass Frauen auch weniger ansparen. Und sie interessieren sich auch weniger für das Finanzthema: nur 41% der Frauen kümmern sich um ihre Finanzen, bei den Männern sind es 61%. Viele Frauen sehen das Thema Finanzen als „Männersache“ an.
Generell sind Frauen extrem sicherheitsbetont, wenn es um Geldanlage geht. Nur jede fünfte Frau investiert am Kapitalmarkt, die beliebteste Anlageform sind unverzinste Sparbücher und Tagesgeldkonten. In diesem Niedrigzinsumfeld verliert man momentan sogar Geld. Risikoreichere Anlageformen wie Wertpapiere, Aktien oder Fonds werden von Frauen deutlich seltener in Betracht gezogen als von Männern.
Wir sind also richtige Finanzmuffel. Komisch, oder? Wir entscheiden unabhängig über Karriere und Familie, aber das Geldthema wollen wir nicht angreifen. Das sollte sich schleunigst ändern, denn sonst schlittern wir vom Gender Pay Gap direkt in den Gender Pension Gap.
38% weniger Pension für Frauen
Wenn Frauen sich weiterhin nicht um das Thema Finanzen kümmern, droht im Alter eine Versorgungsücke – der sogenannte „Gender Pension Gap“. Wodurch entsteht diese? Frauen verdienen weniger, leben länger und haben häufiger Unterbrechungen ihrer Erwerbstätigkeit. Dies führt dazu, dass Frauen sehr viel weniger Pension erhalten als Männer. Im Durchschnitt bekommt ein männlicher Pensionist in Österreich 1.510 € Pension, bei den Frauen liegt der Durchschnittsbetrag bei 940 €. Dieser „Gender Pension Gap“ ist dafür verantwortlich, dass viel mehr Frauen als Männer von Altersarmut bedroht sind.
Und dieser Gap wird größer, je länger man in Karenz ist und/oder in Teilzeit arbeitet.
Finanzielle Unabhängigkeit immens wichtig
Aus den oben genannten Gründen und der Tatsache, dass jede zweite Ehe geschieden wird, wird die finanzielle Unabhängigkeit für Frauen immer wichtiger. Also, die Finanzen selbst in die Hand zu nehmen ist angesagt!!
Wie sollst du das angehen?
Lass dich ausführlich beraten. Es gibt Pensionsberater, die mit dir gemeinsam deine „staatlichen“ Pensionsbezüge ausrechen. Mit dieser Info siehst du schon mal klarer, was dich erwartet. Bank- und Finanzberater können dich umfassend darüber informieren, welche Anlageformen für dich in Frage kommen, erstellen ein Risikoprofil für dich und beraten über Geldanlage.
Außerdem plane ich 2020 regelmäßig Beiträge am Women30plus-Tu-Es-Tag (immer dienstags) rund um das Thema Geldanlage anzubieten. Wenn du Beiträge mit frischen Ideen rund ums Business bequem in dein Postfach geliefert haben möchtest, abonniere gleich unsere Empowerment-News, dann bist du immer auf dem Laufenden.